Belastung und Gefährdung durch Lärm
Ständige und dauerhafte Lärmbelastung hat schädliche Auswirkungen auf den Körper und das Wohlbefinden. Außerdem erhöht sie das Unfallrisiko am Arbeitsplatz. Am gefährlichsten an Lärm ist jedoch, dass die Folgen fast immer schleichend auftreten. Bemerkt werden sie häufig erst, wenn es zu spät ist. Erfahren Sie hier, wie weitreichend und vielschichtig Lärmbelastung ist und welche Schäden sie verursachen kann.
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Die häufigsten negativen Auswirkungen von Lärm:
Hohe Schallintensitäten belasten in erster Linie das Gehör. Man spricht dabei von so genannten „auralen” Wirkungen. Neben den auralen Wirkungen treten jedoch weitere negative Effekte bei den Betroffenen auf. Diese bezeichnet man als „extra-aural”. Diese extra-auralen Wirkungen sind zunächst normale Reaktionen des Körpers auf Lärm und sind mit dem bloßen Ohr nicht wahrnehmbar. Da Lärm aber gerade am Arbeitsplatz häufig auftritt, wird dieser zu einer Dauerbelastung, die körperliche und psychische Stressreaktionen hervorruft.
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Physiologische Beeinträchtigungen
Lärm ruft im menschlichen Körper Reaktionen hervor. Manche davon empfinden wir akut, andere wiederum beeinflussen das System vorerst unterschwellig. Zu diesen physiologischen Beeinträchtigungen zählen unter anderem:
- Erhöhung von Stresshormonen
- Verengung der Blutgefäße
- Verringerung der Magen-Darm-Bewegung
- Verstärkte Magnesiumausscheidung
- Hörbeeinträchtigungen und Tinnitus
Beeinflussung der Leistungsfähigkeit
Wird der Mensch einer hohen Lärmbelästigung ausgesetzt, kommt es naturgemäß zur Beeinflussung seiner Leistungsfähigkeit, z. B. durch:
- Erhöhung der Fehlerhäufigkeit
- Minderung der Konzentration
- Störung der Kommunikation
Daraus resultiert nicht selten eine erhöhte Unfallgefahr am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr und in der Freizeit.
Psychische Belastungen und Lärmstress
Auch das allgemeine Wohlbefinden leidet unter einer dauerhaften Lärmbelastung. Betroffene von Lärmstress empfinden häufig:
- Angst
- Anspannung
- Ärger
- Nervosität
- Resignation
Langfristig können das Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression sein.
Gesundheitliche Langzeitfolgen
Da es sich bei Lärmschwerhörigkeit und den Begleiterscheinungen um schleichende Prozesse handelt, werden die Folgen extremer Lärmbelastung oft erst spät, bis zu spät, erkannt. Zu den gesundheitlichen Langzeitfolgen von Lärm zählen z. B.:
- Erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Verdauungssystems
- Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Unheilbare Schwerhörigkeit